South Australia

02.07.2015 Start durch die Simpson Desert auf der French Line

 

Bevor wir uns auf die Durchquerung der Simpson Desert aufmachten, erkundigten wir uns über die Verhältnisse der Strecke und welche Vorschriften einzuhalten sind. Für die Fahrt durch die Dünen gibt es drei Möglichkeiten die Simpson Desert zu durchqueren. Wir entschieden uns für die French Line. Dies ist die direkteste Linie von West nach Ost. Beim Infocenter erfuhren wir, dass die Dünenstrecke  im Witjira Nationalpark von Mount Dare bis Birdsville ca. 500 Km lang ist und ca. 1000 Dünen überquert werden müssen die bis zu ca. 60m hoch sein können. Das gefährliche an der Strecke ist, dass es nur einen Track mit Gegenverkehr gibt, und dass es schon öfters vorkam, das zwei Fahrzeuge, eines von West, das andere von Ost, genau an der selben Düne zur selben Zeit hochfuhren und oben mit dröhnenden Motoren ineinander gekracht sind. Das mit nur einen Track konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Ich werde später nochmals darauf zurückkommen. Aus diesem Grund ist es zwingend Vorschrift , dass jedes Fahrzeug eine rote Flagge von mindestens 2 Meter Höhe über dem Dach hat. Diese Massnahme soll dazu führen, dass der Gegenverkehr beim hochfahren einer Düne rechtzeitig erkannt werden kann. Diese Flagge mit Montagestange kann man für ca. $150 im Offroad Shop kaufen. Wir entschlossen uns aber etwas selber zu basteln und kauften in einem Bauhaus ein Elektroröhrchen und eine Werbeflagge von Bunnings für insgesamt $12. Dies ist aber nicht die einzige Ausgabe für die Durchquerung der Simpson Desert, man muss noch einen Desert Parkpass erwerben, der einen unverschämten Preis von $150 hat.

 

 

In Mount Dare erworben wir den Parkpass und sind dann voller Hoffnung auf eine schöne Dünenstrecke Richtung Osten losgefahren. Die ersten 150 Km erwiesen sich als fürchterliche Gravel Road Piste, mit Wellblech der Spitzenklasse. Als wir diese endlich hinter uns gebracht haben und auf den GPS Karten die ersten Dünenzüge sichtbar wurden, stellten wir uns ein Bild vor von roten Sanddünen in Hülle und Fülle. Wir staunten nicht schlecht, als dann die Sanddünen und Täler stark bewachsen waren mit Büschen und Bäumen und die Dünenüberquerungen nur auf einem schmalen stark ausgefahrenen Sand Track überquert werden mussten. Jetzt verstand ich auch das Problem mit der Vorschrift der Flagge. Dies ist aber ausschliesslich nur Theorie, denn wenn man auf dem schmalen Track an einer Düne hochfährt, benötigt man im weichen Sand einiges an Drehmoment  und lässt deshalb den Motor im letzten Stück relativ hochtourig laufen. Kurz bevor man über den Dünenkamm fährt, sieht man ausschliesslich nur blauen Himmel, dann kippt das Fahrzeug und erst jetzt erkennt man den Gegenverkehr mit oder ohne Flagge, der ebenfalls hochtourig auf den Dünenkamm zufährt. Das heisst, die Flagge müsste theoretisch 20 m hoch sein um den Gegenverkehr an der Flagge noch rechtzeitig zu erkennen.

 

 

Als wir uns mit Australiern über dieses Thema unterhielten, meinten sie, die Flagge nütze überhaupt nichts, diese sei nur aus versicherungstechnischen Gründen wichtig, falls es zu einem Crash kommt. Wer dann keine Flagge hat, ist zu 100% schuldig. Das einzige was wirklich nützt ist, dass jedes Fahrzeug mit einer Funkanlage ausgerüstet ist. Bevor eine Düne überquert wird, gibt man per Funk die Position und Fahrtrichtung an. Ist dann ein Fahrzeug in der Nähe, wird über Funk abgesprochen, wer zuerst fährt.

 

 

Der Funkverkehr für Offroad  wird über Chanel 10 im UHF Bereich mit 476.65 MHz kommuniziert. Wir programmierten unser Funkgerät auf diese Frequenz und konnten die Funkmeldungen gut hören. Nach ca. 50 Dünen hörten wir über Funk, dass sich Gegenverkehr anmeldet. Wir stoppten und funkten zurück, dass wir seitlich am Pistenrand warten. Als nach ca. 10 Minuten immer noch kein Fahrzeug erschien, fuhren wir los, in der Meinung, dass der Gegenverkehr weiter weg sein muss. Oben auf der Düne angekommen, setzte dann jedoch der Gegenverkehr gerade zum hochfahren auf die Düne an, und die Fahrzeuge konnten noch rechtzeitig gestoppt werden. Die Situation war doch relativ gefährlich. Wir sind knapp einem Crash entkommen. Das entgegenkommende Fahrzeug fuhr etwas zurück und wir konnten die Düne hinunter fahren. Nun was war da passiert? Wir haben mit den Leuten gesprochen und stellten fest, dass ich den Funkverkehr einwandfrei hören kann, aber mein Gerät nicht sendet. Dies war für uns eine grosse Überraschung und keiner wusste wo der Fehler am Funkgerät liegt. Für uns stellte dies eine sehr unangenehme Situation dar und wir entschlossen uns hupend über die Dünen weiterzufahren, was aber meines Erachtens keine gute Sicherheit darstellt. Aber immerhin, wenn Gegenverkehr in Funknähe von uns war, hörten wir dies und sind im Dünental sicherheitshalber von der Piste weggefahren. Manchmal dauerte es bis zu 15 Minuten bis der Gegenverkehr bei uns vorbeikam. So richtig Spass machte aber das Dünen fahren in dieser Situation nicht.

 

 

So sind wir dann ca. 100 Km in den Dünen gefahren und benötigten dafür 2 volle Tage. Wenn wir auf dem Funk etwas hörten, ist Jenny ausgestiegen, ging zu Fuss seitlich auf die Düne und schaute ob die Piste für uns frei war.

 Die Fahrzeuge, die hier von den Australiern gefahren werden, haben ausschliesslich grossvolumige, starke Motoren die dann mit recht viel Power auf die Düne hochfahren. Nach 2 Tagen, da wir etwas langsam unterwegs waren, holte uns eine Gruppe Australier mit 3 Fahrzeugen ein. Sie hörten mein Gehupe und fragten was das soll. Wir erklärten ihnen, dass wir ein Funkgerät hätten, aber leider nicht senden können. Spontan boten die Leute uns an, dass wir in ihrer Gruppe als viertes Fahrzeug mitfahren können. Sie meldeten nun immer 4 Fahrzeuge an und wir konnten über Funk hören, ob wir fahren oder auf den Gegenverkehr warten müssen.

 

 

Uns fiel ein grosser Stein vom Herzen. Somit hatten wir die absolute Sicherheit, dass wir keinen Unfall verursachen. Die Australier kamen aus dem Staat Victoria und hatten uns in ihrer Gruppe wie Familienmitglieder aufgenommen. Abends haben wir dann auch gemeinsam ein Camp aufgeschlagen und sassen zusammen bis spät in die Nacht am Lagerfeuer.

 

 

 

Nun machte uns das Dünen fahren wieder etwas Spass. Viele Fotos von der Gegend zu machen gibt hier keinen Sinn, da jede Düne praktisch der anderen gleicht. Es ist überhaupt nicht zu vergleichen mit dem Dünen fahren in der Sahara wo jeder frei seinen Weg über die Düne suchen kann. Hier hat man nur die Möglichkeit auf dem vorgegebenen Track zu fahren, was auch keinerlei Ansprüche an die Navigation stellt. Dies hat uns an der Durchquerung der Simpson Desert enttäuscht.

 

 

 

Eine Abwechslung auf der Strecke weiter in Richtung Osten sind die ausgetrockneten Salzseen in den Dünentälern. Wir möchten es hier nicht erleben, wenn der See durch Regenfälle Wasser hat. Die Australier erklärten uns, dass die Strecke in dieser Zeit gesperrt wird.

 

 

 

 

 

 

 

Auf einem ausgetrockneten Salzsee lässt es sich gut Mittagspause machen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier etwas Australischer Humor!

Der Pfosten auf dem Wayne steht ist der Poeppel Corner. Dort ist das Dreistaaten-Eck der Bundesstaaten Northern Territory, South Australia und Queensland, das heisst Wayne steht in Northern Territory, South Australia und in Queensland.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier der Poeppel Corner im Detail.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor Birdsville überquerten wir noch den grössten Salzsee von der French Line.

Am 06.Juli 2015 sind wir über die Grenze nach Queensland gefahren und am späten Nachmittag in Birdsville angekommen

 

 

 

 

 

 

 

Galerie 1

 

 

 

 

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06.11.2015 Rückfahrt über South Australia

 

 

 

In Kingston haben wir Gabi und Marco aus Luzern mit Ihrem Toyota HZJ78 angetroffen. Gemeinsam entschieden wir Adelaide zu umfahren, da Grossstädte nicht zu unserem Reiseziel gehören. Auf einer Nebenstrasse sind wir dann dem Murray River entlang gefahren.

 

 

 

 

Zahlreiche Schilfinseln bilden hier ein Refugium für eine artenreiche Vogelwelt. Nordöstlich von Mannum hat sich der Murray River regelrecht in den weichen Sandsteinfels hineingefräst. Immer wieder wartet der Fluss hier mit spektakulären Perspektiven und einer teilweise canyonhaften Landschaft auf.

 

 

 

 

 

 

Ein imposantes Steilufer mit Aussichtspunkten gibt es bei Walker Flat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Morgan haben wir den Murray River verlassen. Diese wunderschöne, portable Dampfmaschine made in England 1870, schmückt den Eingang des Technik Museums von Morgan.

 

 

 

 

 

Es ist unglaublich, wie schnell man auf dem australischen Kontinent 5000 Km gefahren hat. Zusammen mit Gabi und Marco haben wir uns entschlossen, noch 2 grössere Offroadtouren zu fahren, wie den Oodnadatta Track und die Great Victoria Desert zu durchqueren. Vor solchen langen Touren ist es wichtig den Serviceplan strickt einzuhalten. In Burra auf dem Showground erhielt ich die Erlaubnis die Arbeit auszuführen. Wir sind nun 26'000 Km auf dem roten Kontinent gefahren. Unser 18 Jahre altes Auto hält die Strapazen der australischen Pisten gut aus, wir sind mit unserer Ausrüstung sehr zufrieden. Bei diesem Service habe ich wiederum keine Schäden am Fahrzeug festgestellt. Marco nutzte ebenfalls die Gelegenheit und hatte an seinem HZJ78 einen Ölwechsel vorgenommen.

 

 

 

 

Für das kulinarische Wohl ist es immer interessant, wenn in einer Reisegruppe ein Koch mitfährt. Marco als ehemaliger Koch hat uns dann fachgerecht einen Kochkurs erteilt für gefüllte Omeletten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es sieht doch schon ganz lecker aus, was uns der Chefkoch Marco beigebracht hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun das Ganze zusammenlegen und beidseitig schön braten, fertig ist die gefüllte Omelette.

 

 

 

 

 

 

 

 

Galerie 2

 

 

 

 

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14.11.2015 Über Flinders Ranges, Oodnadatta Track nach Marla

 

 

 

Hier möchten wir Gabi und Macro aus Luzern mit Ihrem HZJ78 vorstellen. Mit Ihnen haben wir in Port Augusta beschlossen, gemeinsam den Oodnadatta Track sowie die Great Victoria Desert zu durchqueren.

 

 

 

 

 

 

Hier unser erster gemeinsamer  Übernachtungsplatz abseits der Piste in den Flinders Ranges.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Flinders Ranges zeichnen sich durch schroffe Formen, intensive Farben sowie eine artenreiche Tierwelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gut ausgebaute Schotterpisten führen zu  unberührten und landschaftlich reizvollen Regionen.

 

 

 

 

 

 

Die Bergrücken sind nicht sonderlich hoch und bestehen aus hartem erosionsbeständigem Quarzit.

 

 

 

 

 

Von den Flinders Ranges zum Oodnadatta Track führte unser Weg durch ein kleines, landschaftlich sehr reizvolles Gebirge mit vielen Creeks.

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Oodnadatta Track grüsste uns Star Wars. Australischer Humor oder gut verwerteter Schrott.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Pistenrand begegnete uns wieder eine Black-Head Python. Sie ist ein aggressives aber kein giftiges Tier.

 

 

 

 

 

 

 

Die Salzseen auf dem Oodnadatta Track liegen bis zu 15 m unter dem Meeresspiegel, wie hier der grösste aller Seen, der Lake Eyre. Dementsprechend war auch die Hitze recht hoch, ca. 45°.

 

 

 

 

 

 

 

Die Dekoration der Roadhäuser ist immer etwas ausgefallen bzw. originell, im William Creek Roadhous mit Visitenkärtchen und Geldscheinen aus aller Welt. Auch ein CHF 10-Frankenschein hat es hier an die Decke geschafft.

 

 

 

 

 

 

 

 

Zur Orientierung originelle Wegweiser im Roadhouse.

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen ging es weiter auf der gut ausgebauten Piste des Oodnadatta Tracks Richtung Süd-Westen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unter einer alten Eisenbahnbrücke machten wir Mittagspause da sie uns etwas Schatten spendete.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemäss diesem Schild steht das Pink Roadhouse am heissesten und trockensten Ort von Australien. Wir schwitzten auf jeden Fall wie die Ochsen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim Zwischenstopp am Pink Roadhouse kann man Kleinigkeiten einkaufen, tanken und beim Kaffee etwas klimatisiert sitzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Reiseroute in Australien, total gefahrene Km 32'000

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Galerie 3

 

 

 

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